VORBERICHT EXPERTENTELEFON \"Gebärmutterhalskrebs vorbeugen\" am 08.09.2011

Schutz vor Gebärmutterhalskrebs: Impfen beugt wirksam vor!

Gebärmutterhalskrebs ist die zweithäufigste krebsbedingte Todesursache junger Frauen in Europa im Alter zwischen 15 und 44 Jahren. Gebärmutterhalskrebs wird immer durch bestimmte Humane Papillomviren verursacht.

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Donnerstag, 08.09.2011, 10 bis 16 Uhr

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Humane Papillomviren, kurz HPV, gehören zu einer großen Familie von Viren, manche sind harmlos. Einige Viren-Typen können Warzen an der Scheide auslösen, andere Gebärmutterhalskrebs verursachen. Erst kürzlich ereilte dieses tragische Schicksal die ehemalige Misses Deutschland, Susanne Schumm, im Alter von 41 Jahren. Aktuelle Studienergebnisse zeigen jedoch, dass eine Impfung gegen eine Ansteckung mit den häufigsten HP-Virentypen und somit auch vor Gebärmutterhalskrebs schützen kann.

Studien weisen lang anhaltenden Impfschutz nach 

Dass einige HPV-Typen Krebsvorstufen, die zu Gebärmutterhalskrebs führen können, andere Genitalwarzen verursachen, gilt als gesichert. Deshalb empfiehlt die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO) für Mädchen von zwölf bis 17 Jahren die HPV-Impfung (HPV-Typen 16 und 18). Für diese Altersgruppe werden die Kosten von den Krankenkassen übernommen. Dass dieser Impfschutz anhaltend ist, weisen jetzt Auswertungen des Nordischen Krebsregisters nach: Sie zeigen, dass junge Skandinavierinnen, die schon 2003 im Rahmen einer Zulassungsstudie geimpft wurden, bis heute keinerlei Vorstufen oder Erkrankungen durch eine Infektion mit den Impfstoff-HPV-Typen 6, 11, 16 und 18 entwickelt haben. Neue Auswertungen aus Australien belegen, dass sich dort bei jungen Frauen unter 18 Jahren die Anzahl der Neuerkrankungen an schweren Veränderungen an der Schleimhaut des Gebärmutterhalses nahezu halbiert hat. Seit 2007 gibt es dort ein Impfprogramm für Mädchen und junge Frauen (12 - 26 Jahre) und die Impfrate liegt bei über 70 Prozent.

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Auch sexuell aktive Frauen können von der Impfung profitieren 

Auch für Frauen, die bereits sexuell aktiv sind, lohnt sich die Impfung: Denn die auslösenden HP-Viren werden zwar durch sexuelle Kontakte (Geschlechtsverkehr und Petting) übertragen, dies bedeutet jedoch nicht, dass jedes Mädchen oder jede junge Frau nach dem "ersten Mal" gleich infiziert sein muss. „Zudem ist es sehr unwahrscheinlich, dass Frauen sich mit allen Virustypen, vor denen die Impfung schützen kann, gleichzeitig anstecken", sagt Dr. med. Ina Ilkhanipur, niedergelassene Frauenärztin in Gernsbach. „Deshalb können auch Mädchen und Frauen, die bereits einen oder mehrere Sexualpartner gehabt haben, von der Impfung profitieren." Eine Studie, die jetzt im renommierten Fachmagazin British Journal of Cancer veröffentlicht wurde, unterstützt diese Expertenansicht: Sie weist nach, dass der Impfstoff bei 88,7 Prozent der 24- bis 45-jährigen Studienteilnehmerinnen einen wirksamen Schutz vor den Impfstoff-HPV-Typen (6, 11, 16 und 18) hervorrief.

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Deshalb übernehmen immer mehr Krankenkassen auch bei Frauen ab 18 Jahren die Kosten für die Impfung.

Erfahrene Frauen- und Jugendärzte beantworten wichtige Fragen

  • Was hat Gebärmutterhalskrebs mit Humanen Papillomviren zu tun?
  • Vor welchen HP-Viren schützt die Impfung – und wer profitiert von einer solchen Impfung?
  • Können diese Viren auch andere Krebserkrankungen verursachen?
  • Ist die Impfung sicher?

Am Telefon sitzen für Sie:

Dr. med. Burkhard Ruppert, Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde in Berlin, Spezialist unter anderem im Bereich Impfungen sowie Jugendmedizin

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Dr. med. Gunther Gosch, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin in Magdeburg, spezialisiert unter anderem auf den Gebieten Infektiologie und Impfmedizin.

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Dr. med. Friederike Gieseking, Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe, Oberärztin am Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Zentrum für Frauen-, Kinder- und Jugendmedizin, Klinik und Poliklinik für Gynäkologie, Leiterin der Dysplasiesprechstunde.

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Dr. med. Ina Ilkhanipur, Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe in Gernsbach, Expertin für Kinder- und Jugendgynäkologie.

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Quelle: deutsche journalisten dienste (djd),
Gesundheitsthemen